Rote beine
An den Beinen bilden sich punktförmige Rötungen, kleine Einblutungen oder dunkelrote Knoten? Das deutet auf eine leukozytoklastische Vaskulitis hin.Durchblutungsstörungen
Von , Medizinredakteurin und Biologin
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Bei Durchblutungsstörungen fließt das Blut nicht mehr ungehindert durch die Gefäße. Das geschieht entweder vollständig plötzlich oder entwickelt sich schleichend. Besonders oft betreffen Durchblutungsstörungen Beine, Füße, Arme und Hände. Typische Symptome sind blasse Haut in der betroffenen Region, Kribbeln sowie Schmerzen bei Belastung. Erfahren Sie hier, welcher weiteren Anzeichen für Durchblutungsstörungen es gibt, zu welchem Arzt Sie am besten gehen und wie Siehe vorbeugen können!
Wo können Durchblutungsstörungen auftreten?
Von einer Durchblutungsstörung spricht man, wenn das Blut nicht mehr ungehindert durch die Gefäße fließt. Durchblutungsstörungen treten potenziell an unterschiedlichen Körperstellen auf. Oft betreffen Sie die Extremitäten – häufig sind zum Beispiel Durchblutungsstörungen der Füße beziehungsweise Beine sowie die Hände beziehungsweise Arme. Auch das Gehirn, das Herz, der Darm oder andere innere Organe werden mitunter von einer Durchblutungsstörung beeinträchtigt. Gelegentlich hat das gravierende Folgen.
Darüber hinaus werden auch Strukturen durchblutet, an die man womöglich im ersten Moment nicht denkt: So gehen zum Beispiel Sehstörungen wie ein Skotom (Gesichtsfeldausfall) oder Doppeltsehen (Diplopie) manchmal an eine Durchblutungsstörung im Auge zurück. Auch Strukturen wie Knochen und Gelenke sind gelegentlich betroffen, zum Beispiel bei einem Knochenmarködem, das durch eine Durchblutungsstörung im Knie oder Oberschenkelknochen ausgelöst wird.
Die von den betroffenen Gefäßen versorgten Gewebe, Organe oder Extremitäten erhalten geringer Sauerstoff und Nährstoffe. Außerdem werden Stoffwechselendprodukte wie Kohlendioxid aus diesen Regionen langsamer abtransportiert. In der Folge sind die unterversorgten Organe oder Glieder in ihrer Funktion eingeschränkt. Bei dauerhafter Mangeldurchblutung besteht Gefahr, dass das Gewebe abstirbt. Das passiert zum Beispiel bei Herzinfarkt und Schlaganfall.
Je nachdem, wo eine Durchblutungsstörung auftreten und ob diese akut oder chronisch ist, aufgelöst sie unterschiedliche Krankheitsbilder aus:
Arterielle Verschlusskrankheiten
Sind die Arterien, also die Blutgefäße, die das Blut vom Herzen wegführen, von einer Durchblutungsstörung betroffen, spricht man von einer arteriellen Verschlusskrankheit. Durchblutungsstörungen zentraler Arterien sind meist an eine Stelle begrenzt, während sie in peripheren Gefäße häufig an mehreren Orten gleichzeitig oder über weitere Strecken hinweg auftreten.
Akuter Arterienverschluss
Ursache eines akuten Arterienverschlusses ist meist eine Embolie (siehe unten). Die Folgen hängen vom Ort des Verschlusses ab. So löst zum Beispiel der Verschluss einer Hirnarterie oft einen Schlag aus. Ein akuter Arterienverschluss im Darm resultiert in einem Darminfarkt (Darmischämie). Auch in einem Arm oder Bein kommt es manchmal plötzlich zu einem arteriösen Verschluss; diese Durchblutungsstörungen lösen zum Beispiel akute Schmerz, eine kalte Hand beziehungsweise einen kalten Fuß und Taubheitsgefühle aus.
Chronischer Arterienverschluss
Ein chronischer Arterienverschluss wird häufig von einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose) ausgelöst. Verschiedene Stellen im Leib sind potenziell betroffen:
- Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK): Meist betreffen sie die Beine, seltener die Arme oder Hände. Dann spricht man von Raucherbein oder Schaufensterkrankheit. Im Verlauf treten Schmerzen in Wade, Oberschenkel, Gesäß oder Fuß auf. Im letzten Stadium drohen ein Gefäßverschluss und das Absterben von Gewebe (Beininfarkt).
- Raynaud-Syndrom: Die Gefäße in den Fingern oder Zehen krampfen sich zusammen, ausgelöst durch Faktoren wie Kälte oder Stress. Miteinander verfärben sich die Fingerglieder oder Zehen zunächst weiß (beziehungsweise gelb) und später bläulich, fühlen sich taub an oder kribbeln. Meist ist das Raynaud-Syndrom unschuldig und verläuft schmerzfrei.
- Koronare Herzerkrankung: Als koronare Herzkrankheit (KHK) bezeichnet man chronische Durchblutungsstörungen des Herzmuskels. Sie leiten oft zu Schmerzen in der Brust oder einem Herzinfarkt.
- Chronischer Arterienverschluss in anderen Organen: Auch das Geist und andere innere Organe sind manchmal von einem chronischen Arterienverschluss betroffen. Breitet sich die Verengung weg, bilden sich gegebenenfalls zusätzliche Blutgefäße aus, sogenannte Kollateralgefäße. Diese versorgen die betroffenen Regionen dann ersatzweise mittels Blut.
Venöse Verschlusskrankheiten
Venöse Durchblutungsstörungen treten in den Venen (= Gefäße, die das Blut zum Herzen führen) an. Grund ist meist ein Gefäßverschluss durch einen vor Ort entstandenen Blutpfropf (Thrombose). Betroffen sind häufig Giftig in den Beinen.
Die betroffenen Gliedmaßen schwellen an und sind druckempfindlich. Oft fällt auch eine erwärmte und gerötete Haut auf. Schmerzen entstehen plötzlich und lassen sich durch das Hochlagern der Beine lindern. Im Gegensatz zur arteriellen Verschlusskrankheit an den Extremitäten ist der Puls bei einem venösen Verschluss in die betroffenen Gliedmaße noch fühlbar.
Symptome: Wie äußern sich Durchblutungsstörungen?
Je nachdem, ob Extremitäten oder Organe von Durchblutungsstörungen betroffen sind, zeigen sich unterschiedliche Beschwerdebilder:
Anzeichen für Durchblutungsstörungen in den Extremitäten sind zum Beispiel:
- Kalte Hände/Füße
- Schmerzen
- Taubheitsgefühle
- Blasse Haut
- Schlechte Wundheilung
- Fehlender Puls im betroffenen Glied, wenn es bereits an einem Gefäßverschluss gekommen ist
Hinter kalten Händen und Füßen oder einer kalten Nase stecken oft keine ernsthaften Durchblutungsstörungen. Es ist normal, dass der Körper bei kalter Witterung die Durchblutung auf die inneren Organe konzentriert, um nicht zu viel Wärme zu verloren. Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder das Raynaud-Syndrom erhöhen jedoch gegebenenfalls die Symptome.
Durchblutungsstörungen in Organen führen zum Teil schwere Beeinträchtigungen nach sich. Beispiele:
- Bei Durchblutungsstörungen im Darm drohen Darminfarkt und Darmlähmung.
- Bei Durchblutungsstörungen im Herde entwickeln die Patienten häufig eine koronare Herzkrankheit mittels Herzschmerzen und im Extremfall einem Herzinfarkt.
- Eine akute Durchblutungsstörung im Gehirn resultiert möglicherweise in einem Schlaganfall.
Durchblutungsstörungen: Wann zum Arzt?
Akute Durchblutungsstörungen sind ein medizinischer Notfall. Siehe sind zum Beispiel Auslöser für einen lebensbedrohlichen Schlag, Herzinfarkt oder eine Darmlähmung. Bei Verdacht auf eine dieser Erkrankungen rufen Sie unbedingt den Notarzt!
Auch bei chronischen Durchblutungsstörungen ist es in jedem Fall ratsam, einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen abzuklären und behandeln zu lassen. In vielen Fällen nehmen chronisch Durchblutungsstörungen mit der Zeit zu und schädigen das betroffenen Gliedmaßen oder Organe. Gefäßchirurgen, Kardiologien oder Angiologen sind die richtigen Ansprechpartner bei Durchblutungsstörungen.
Durchblutungsstörungen: Vorbeugen
Bei bestehenden Durchblutungsstörungen ist ärztliche Hilfe erforderlich. Betroffene selbst haben aber verschiedene Maßnahmen in der Hand, um das Risiko für Durchblutungsstörungen erheblich zu senken:
- Nicht rauchen
- Sich viel bewegen (tägliches Gehtraining von mindestens 30 Minuten)
- Auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten
- Übergewicht reduzieren
- Risikoerkrankungen wie Hypertonie, Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes konsequent behandeln lassen