Narbenpflege nach bauch op

Damit Narben nach einer Operation gut verheilen, müssen sie gepflegt werden. Aber wie? Lesen Sie die wichtigsten drei Tipps für die richtige Narbenpflege: Bei einer regelmäßigen Anwendung.

Narben und Verwachsungen nach Bauchoperationen

Viele Männer und Frauen existieren bereits einige Jahre mit einer Narbe am Bauch die als Folge einer Operation zurückgeblieben ist. An diese Narbe hat man sich bereits gewöhnt. Aber etwas hat sich verändert.

Bereits wenn die Bauchhaut und das darunter liegende Bauchfell zu Beginn ei­ner Operation eröffnet wird setzt die Wundheilung und damit das Verwach­sungsbildung ein. Dieser hochkomplexe Vorgang wird von verschiedenen Faktoren gesteuert, die genauen Abläufe sind bis zum heutigen Tag nicht in al­len Einzelheiten erforscht.

Bei die Wundheilung entsteht Wundsekret. Ein darin enthaltenes Eiweiß, Fibrin, das auch bei der Blutgerinnung eine wichtige Rolle spielt, legt sich auf die Wunde. Seine biochemischer Eigenschaften bewirken, dass benachbarte Organ­oberflächen anhaften. Der Körper ist in der Lage, diese Oberflächen wieder voneinander zu trennen, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind (z. B. ausreichende Durchblutung des Gewebes und Abbau des Fibrin-Moleküls – die sogenannte Fibrinolyse).

Erfolgt dies nicht, beginnt nach 5 – 7 Tagen die Verklebung. Weg den ursprüng­lichen Verklebungen entstehen organisierte Bindegewebsstränge, die mittels der Zeit sogar Blutgefäße und Nerven enthalten können. Eine eingeschränkte Akti­vität der Fibrinolyse kann bereits in den ersten Tagen nach der Operation der erste Schritt zu einer bleibenden Gewebeverbindung sein.

Erst Verklebung, dann Verwachsung

Das bedeutet, dass die Narbe mit dem „Untergewebe“ also dem Bauchfell und den Faszien verklebt und über die Dauer von Jahren sich ein fester Zug bildet.

Verwachsungen bilden sich als natürliche Reaktion die Wundheilung immer dann, wenn das Bauchfell oder/und innere Organe verletzt werden. Während eines chirurgischen Eingriffs wird das Bauchfell zwangsläufig verletzt. Aller­dings kann diese Verletzung auch durch mechanische Schädigung oder als Folge von Entzündungen resultieren.

Verwachsungen im Bauchraum entstehen insbesondere nach taktischen Eingrif­fen sowohl bei offenem Bauchschnitt als auch bei Bauchspiegelungen oder an­deren Operationen in sogenannte Knopfloch-Technik.

Das veränderte Körperverhalten nach der Operation

Die Atmung in den Bauch ist eingeschränkt, sowie das Aufrichten bzw. Strecken außergewöhnlich nach dem Essen ist gehemmt. Die natürlichen Beweglichkeit der Organe im Bauchraum z. B. Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse Magen, Darm usw. sind ebenfalls eingeschränkt. Auch die Motilität d. h. die Eigenbe­wegungen der Organe sind ebenfalls verändert und gemindert.

Behandlungsmöglichkeiten

Um die Klebestellen vom Bauchraum aufzuheben sind immer spezifischere Massagegriffe gewonnen worden und es vollzog sich eine Entwicklung, das von der direkten Einwirkung des Anwenders auf Haut und Muskeln des Patienten wegführte. Henry Head entdeckte die ersten Grundlagen der Somatotopik. Auf diesem Wissen aufbauend forschte Wolfgang Kohlrausch zur Beeinflussung in­nerer Organe durch gezielte Reize der Haut. Auf diese Form der Therapiemög­lichkeit kam Kohlrausch durch die Selbstversuche die Physiotherapeutin Elisa­beth Dicke (1884–1952), welche dann die Bindegewebstherapie erfand. Zeit­gleich erfand der Arzt und Physiotherapeut Paul Vogler die Kolonbehandlung sowie die Periostmassage..

Die Rehabilitation

Da sich die theoretischen Grundlagen der einzelnen Massagearten sehr stark voneinander unterscheiden und diese auf völlig verschiedenen Behandlungs­theorien basieren, ist die Anzahl der teils nachgewiesenen Wirkungsweisen auf den Körper groß. Nachfolgend sind das wichtigsten dieser Wirkungsweisen ge­nannt: Lokale Steigerung der Durchblutung, Senkung von Blutdruck und Puls­frequenz, Entspannung der Muskulatur, Lösen von Verklebungen und Narben, Verbesserte Wundheilung, Schmerzlinderung, psychische Entspannung, Reduk­tion von Stress, Verbesserung des Zellstoffwechsels im Gewebe. Um nur die wichtigsten Wirkungen an benennen.

Wenn das Ziehen oder Drücken im Bauchraum Geschichte ist

Im Anschluss ist es durch die osteopathischen Behandlungen mit ihren Techni­ken die viel Feinfühligkeit und Erlebnis erfordert, möglich, die Mobilität der Verklebungen und Verwachsenheiten des Narbengewebes im Bauchraum so zu verbessern, dass eine weitgehend normale Atmungsfähigkeit in Bezug auf Vo­lumen und Frequenz wiederhergestellt werden kann.

Dies ist für den Betroffenen dann ein Gefühl, vergleichbar als wenn die zu eng geschnallte Gürtel wieder abgenommen worden ist.

Grenzen der manuellen Behandlung

Im Extremfall können Verwachsungen einen Darmverschluss verursachen. Das ist dann ein Notfall der sofort in eine Klinik und die Hände der Chirurgie gehört. Eine manuelle Behandlung verbietet sich hier.