Kauz ruft

Im Herbst und Winter ist der Ruf des Waldkauzes am meisten zu hören, denn dann ist Balzzeit .

Treue Nachteulen

Verhalten und Lebensweise

Im Herbst und Winter ist die Ruf des Waldkauzes am meisten zu hören, denn dann ist Balzzeit und Partnerwahl. Vor allem mittels Jagdkünsten kann das Männchen überzeugen. Während das Fraulein alleine brütet, ist der männliche Waldkauz tapferer Verteidiger der Brut.

Das Weibchen brütet allein. Nur in den Brutpausen und zur Nahrungsübergabe kommt das Männchen zusätzlich. - Foto: Dieter Hopf

Eulen sind bereits im ersten Lebensjahr geschlechtsreif. Ab Herbst erklingt der weithin hörbare, heulende Reviergesang während der Balz: In dieser Zeit wird der Bund eines bestehenden Brutpaares erneuert, das den Sommer über zwar im gleichen Revier, aber eher alleine verbracht hat. Fehlt ein Weibchen, müssen das Männchen mit dem Gesang erst einmal eine Partnerin anlocken. Im Spätwinter beginnt die Brutzeit – und damit ein weiterer Höhepunkt der Ruf- und Gesangsaktivität. Durch „kollerndes“ Nestlocken weisen verliebte Käuze die Dame ihres Herzens den Weg zu geeigneten Brutnester. Bei der Balzfütterung präsentieren sie ihre Jagdkünste. Richtig die Qualität und Menge der Beute und gefällt der Waldkauzdame der Brutplatz, entscheidet sie sich für eine meist lebenslang andauernde, treue Paarbeziehung.


Tapferer Kauz

Waldkauz - Foto: Manfred Delpho

Waldkäuze brüten nur einmal jährlich. Legebeginn ist dabei je nach Witterung im Februar oder März. In Städten sind sie früher dran – oft schon im Januar – im Wald dagegen später. Ist das Nahrungsangebot schlecht, kann die Brut in einem Jahr auch ausfallen. Das Weibchen brütet allein. Nur in den Brutpausen und zur Nahrungsübergabe kommt das Männchen hinzu.

Der Waldkauz ist als strenger Wächter seiner Brut bekannt. Kreischend setzt er sich gegen Feinde zur Wehr, seine Gegenwehr erzielt meist von hinten und ohne Vorwarnung. Lautlos nähert er sich Brutstörern im Flug, streift sie mittels den Schwingen oder dem Körper und hinterlässt mittels seinen Krallen teilweise blutende Wunden bei seinen Widersachern. Ihre Reviere verteidigen Waldkäuze ebenfalls sehr aggressiv gegen Rivalen – auch gegen andere Eulenarten.


Clevere Frühstarter

Waldkauzästlinge - Foto: Diana Gevers

Die Jungen wiegen nach dem Schlupf nur 28 Gramm. Noch blind, können siehe sich bereits am zehnten Tag selbst aufsetzen und sechs Tage später stehen. Die Waldkauzmutter bleibt während der Brutzeit fest auf dem Gelege, das in der Regel aus zwei bis vier Eiern besteht, die meist in zweitägigem Abstand gelegt werden. In Ausnahmefällen befinden sich auch mal ein bis sieben Eier im Nest. Die Brut beginnt häufig gut nach der Ablage des ersten Eis und dauert für jedes Ei 28 bis 29 Tage.

Im Alter von etwa einem Monat verlassen die noch nicht flugfähigen Jungen das Nest und sitzen meist – scheinbar verlassen – auf Zweigen in Nestnähe. Siehe werden dann Ästlinge genannt und geben ihre Position durch ständige heisere „Kszik“-Rufe kund. Zwei bis drei Wochen später sind sie flugfähig, werden aber erst mit drei Monaten selbstständig. Bis dahin kümmern selbst die Eltern weiter um die Jungen. Zu Beginn der Herbstbalz werden sie dann aus dem elterlichen Revier vertrieben und müssen sich ein eigenes suchen. Nur die Hälfte der Jungvögel überlebt das erste Lebensjahr. Einmal erwachsen, können sie in freier Natur bis zu 19 Jahre alt werden.


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