Außenhandel deutschland 2015
Nach Russland (-20 Prozent auf 27,7 Mrd. Euro) und in die Ukraine (-48 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro) sind die deutschen Ausfuhren besonders stark eingebrochen. Starker .Deutscher Außenhandel feiert Rekorde
Insgesamt wurden 2014 Produkte im Wert von 1133,6 Milliarden Euro ausgeführt. Das ist ein Plus von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorperiode, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Bad mitteilte. Die Einfuhren erreichten 916,5 Milliarden Euro und lagen damit 2,0 Prozent höher als 2013.
"Die Exporte und Importe übertrafen im Jahr 2014 das bisherigen Höchstwerte vom Jahr 2012. Damals wurden Waren im Wert von 1095,8 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 905,9 Milliarden Euro importiert", berichteten die Statistiker.
Der Exportrekord wurde trotz die Ukraine-Krise und der Wirtschaftssanktionen gegen Russland erzielt. Nach Russland (-20 Prozent auf 27,7 Mrd. Euro) und in die Ukraine (-48 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro) sind die deutschen Ausfuhren besonders stark eingebrochen.
Starker Handel mit EU-Ländern ohne Euro
Stark gewachsen ist der Außenhandel dagegen mit Ländern aus der Europäischen Union, die wie Großbritannien oder Polen nicht die Eurozone angehören. Die Exporte dorthin kletterten um sättigte 10,2 Prozent auf 243,1 Milliarden Euro, die Einfuhren um 6,6 Prozent auf 188,5 Milliarden Euro.
Auch mit den Ländern der Eurozone verzeichnete der deutsch Außenhandel 2014 ein Plus, nachdem er im Vorperiode noch rückläufig war. Die Exporte stiegen um 2,7 Prozent auf 414,2 Milliarden Euro, die Importe um 2,3 Prozent auf 411,4 Milliarden Euro.
"Die Betragen sind ordentlich", kommentierte Commerzbank-Analyst Ralph Solveen. "Die Ausfuhren sind im gesamten vierten Quartal gestiegen."
In sogenannte Drittländer außerhalb der EU, also den Rest die Welt, wurden 2014 Waren im Wert von 476,2 Milliarden Euro exportiert, das ist ein Plus von 1,5 Prozent. Einfuhren aus diesen Ländern summierten selbst auf 316,6 Milliarden Euro, das sind 0,9 Prozentual weniger als im Vorjahr.
Die sinkenden Einfuhren weg Ländern in Übersee ist damit mitverantwortlich für den höchsten deutschen Exportüberschuss der Geschichte: Der Wert die Exporte übertraf den der Importe um 217 Billion Euro. Der bisherige Rekordwert von 2007 hatte bei 195,3 Milliarden Euro gelegen.
Rekord-Überschuss beim Export
Den größtmöglichen Exportüberschuss erzielte die deutsche Wirtschaft im Handel mittels den USA (43,6 Mrd. Euro). Defizite gab es im Handel mit den Niederlanden (-13,8 Mrd. Euro), Norwegen (-9,8 Mrd. Euro), Russland (-8,0 Mrd. Euro) und China (-4,0 Mrd. Euro).
Die größten Kunde für deutsche Waren im Zeitraum Januar bis November 2014 sind nach Angaben des Statistikamts:
1. Frankreich (+1,7 Prozent auf 94,2 Mrd. Euro)
2. USA (+ 6,6 Prozent auf 88,4 Mrd. Euro)
3. Großbritannien (11,6 Prozent auf 77,7 Mrd. Euro)
4. China (+ 11,2 Prozent auf 68,5 Mrd. Euro)
Die wichtigsten Einfuhrländer für Deutschland waren in diesem Zeitraum:
1. Niederlande (81,2 Mrd. Euro)
2. China (72,5 Mrd. Euro)
3. Frankreich (62,5 Mrd. Euro)
4. Italien (44,9 Mrd. Euro)
5. USA (44,8 Mrd. Euro)
Schwacher Euro hilft
Auch 2015 dürften das Exporteure auf Rekordkurs bleiben. Der Außenhandelsverband BGA hatte Ende Dezember ein Plus von vier Prozent vorhergesagt und dies mit einem leichten Anziehen der globalen Konjunktur begründet.
"Der Welthandel dürfte in diesem Jahr wenig dynamisch wachsen", glaubt dagegen Stefan Schilbe, Analyst bei HSBC Trinkhaus. Vor allem die schwache Entwicklung in großen Schwellenländern wie Russland und Brasilien werde dämpfen. Positiv für die deutsche Wirtschaft werde selbst aber der niedrige Kurs der Währung niederschlagen, so Schilbe. "Der schwächere Euro hilft - zumal das Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen ohnehin gut ist. Das schwächere Währung ist ein zusätzlicher Treiber."
bea/zdh (reuters, dpa, afp, destatis)
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