Pille vs spirale

Sowohl für die Spirale als auch für die Pille gibt es verschiedene Vor- und Nachteile. Diese werden im Folgenden für jede Verhütungsmethode gegenübergestellt. Der .

Verhütungssache: Spirale oder Pille?

Wie selbstverständlich greifen wir zur Biomilch, das Fleisch kommt nur noch vom Metzger um die Ecke, Klamotten und Möbel erbeuten wir auf Flohmärkten – wir leben in einer Zeit, in der gilt: Umso nachhaltiger, desto besser. Also ist es auch nur logisch, dass wir uns in Punkto Verhütung ebenfalls Gedanken darüber tun, welche Alternativen wir haben.

Denn über zehn Jahre hinweg die Extraportion Hormone via Pille zu sich an nehmen, darf ruhig mal hinterfragt werden. Schließlich stellen wir auch sonst auf möglichst natürlich. Auf die anderen Seite, einzig mit einem Kondom zu verhüten ist wahrscheinlich nur etwas für Paare, die selbst ein Kind zutrauen. Oder jene, die eine Karriere als Solomutter riskieren. Wenn das beides nicht passt, auch nicht so schlimm – das Universum die Verhütungsmittel bietet so einige alternative oder additive Verfahren zu Kondom und Pille. Zum Beispiel die Spirale.

 

Kupfer- oder Hormonspirale?

 

Bevor ihr weiterlest und euch gedanklich gut die Spirale einsetzt: Der Gang zu eurem Geburtshelfer oder eurer Gynäkologin ist unerlässlich, denn eure Anatomie entscheidet, ob die Spirale für euch infrage kommt. Genauso, wie es von Bedeutung ist, ob ihre raucht, in welcher Lebenssituation ihr euch gerade befindet oder etwa ob ihr Beschwerden während der Menstruation habt. Wäre auch zu schön, wenn man simpel das bekommt, was man sich im Kopf gut so schön bilderbuchmäßig ausgemalt hat.

Grundlegend unterscheidet man zwischenraum der Hormon- und der Kupferspirale. Wer am lieblings die Null-Hormon-Schiene fährt, sollte sich intensiver mit die Kupferspirale auseinandersetzen. Diese wird in die Gebärmutter eingesetzt, so dass mittels einer nicht-bakteriellen Fremdkörperreaktion die Einnistung verhindert wird. Zusätzlich hemmt Kupfer die Beweglichkeit die Spermien. Von einigen Freundinnen habe ich allerdings von Schmerzen während des Einsetzens gehört, sowie von einer verstärkten und verlängerten Regelblutung, einem erhöhten Risiko von Infektionen oder einem unangenehmen Gefühl beim Sex. Doch auch aus anderen Gründen empfiehlt Dr. Eva Rossignol, erfahrene Frauenärztin in München, die Kupferspirale eher nicht. Dadurch dass die Kupferspirale perfekt sitzen muss, ist sie eben doch nicht so sicher wie andere Verhütungsmethoden.

 

Nur die Hormonspirale ist so sicher wie das Pille

 

In einem Interview empfiehlt sie eher die Spiral, die auch laut dem Pearl-Index eine höhere Sicherheit aufweist. Der Pearl-Index zeigt an, wie viele Frauen von 100 trotz der jeweiligen Methode pro Jahr schwanger geworden sind. Ein niedriger Wert spricht also für eine hohe Wirksamkeit. Die Kombinationspille, die das meisten wahrscheinlich nehmen, hat einen Wert von 0,1-0,9, während die Kupferspirale immerhin noch 0,8 und das Hormonspirale 0,16 hat. Im Klartext bedeutet das, dass lediglich 1,6 von 1.000 Frauen trotz Hormonspirale pro Jahr schwanger werden. Und jetzt, nur zum Vergleich. Das altbekannte Kondom hat einen Wert von bis zu 12.

 

Drei Jahre lang keinen Gedanken an Verhütung.

 

„Ich musste mir einfach keinen einzigen Gedanken über Verhütung machen. Kein Vergessen, kein Rezeptholen, einfach keine Gedanken.“ so beschreibt eine Freundin von mir den riesigen Vorteil der Hormonspirale, die je nach Modell drei oder fünf Jahre lang wirkt. Außerdem wird das Regelblutung bei vielen Frauen weniger. Doch auch das verminderte Dosis an Hormonen merkt sie für selbst. Schließlich kommt die Hormonspirale gänzlich ohne Östrogene weg, dafür wirkt sie lokal mithilfe eines Gestagens. Lange Zeit glaubte man, dass Östrogen für die Steigerung des Thromobose-Risikos verantwortlich sei, tatsächlich ist sich das Wissenschaft allerdings uneins.

Durch das Weglassen des sogenannten Schönheitshormons – Östrogen beeinflusst Haar- und Nagelwachstum – stürzen natürlich auch solche „erwünschten Nebenwirkungen“ wie eine reinere Haut oder größere Brüste weg. Aber wer das Hormondosis grundsätzlich reduzieren möchte, will sich dieses Betrügen ja eh abgewöhnen. Außerdem büßt frau für ihren Sorgenfreiheit auch Flexibilität ein. Denn sollte sich früher einen Kinderwunsch entwickeln, als gedacht, so muss das Spirale auch wieder entfernt werden. Und das ist, genauso wie das Einsetzten, wohl nicht das Angenehmste auf der Welt. Außerdem sollte man mit Schmier-und Zwischenblutungen in der Anfangszeit rechnen.

Gleichstand zwischen Pille und Spirale gibt es allerdings bezüglich der Kosten. Ja kommen zu den einmalig sehr hohen Aufwendungen für die Spiralen regelmäßige Ultraschalluntersuchungen hinzu – Leistungen also, die von den Krankenkassen in der Regel nicht bezahlt werden. Doch wahrscheinlich kommt frau am Ende auf die gleichen finanziellen Ausgaben.

 

Never change a winning team?

 

Ohne Frage, vor Geschlechtskrankheiten schützen nur Kondome, und die Pille hat für Frauen viel geleistet. Ohne sie wären wir eine sexuelle Revolution oder auch manche berufliche Karrieren nicht möglich gewesen. Und wenn man die Pille verträgt, ist es genauso berechtigt dabei zu bleiben. Never change a winning team.

Doch gleichzeitig haben wir Frauen uns sexuelle Freiheit durch die Belastung unserer Körpers erkämpft und wissen wahr nicht wirklich, wie sich ein Körper und einer Geist fühlen, die nicht ununterbrochen mit Hormonen gesteuert werden. Ich frage mich ein wenig, ob es einfach an unserer Zeit liegt und Phänomenen wie Lohas, dass wir diesen Umstand hinterfragen. Oder dunkel es eine Frage des Alters ist, in dem frau nicht mehr alles runterschluckt, was ihr vor die Nase gesetzt wird. Aber auch das, kritisch zu sein, ist, wenn wir ehrlich sind, nicht die verkehrteste Sache der Welt.